In der Hitze des Gefechts

Überraschungen bei den Rennen der Porsche Sprint Challenge Central Europe (PSCCE) in der brütenden Hitze von Budapest: Charlie Wurz gewinnt GT4-Debüt, Alex Ellinger besiegt Titelfavorit Freddy Fast in GT3.

  • Dziwok/Janits gewinnen Langstreckenrennen
  • Sieg in der AM-Klasse für Lokalmatador Zsombor Nagy
  • Das große PSCCE-Saisonfinale am 4. September in Most

Die Porsche Sprint Challenge Central Europe war an diesem Wochenende zu Gast auf dem Hungaroring. Auf dem 4,3 Kilometer langen Formel-1-Kurs in der Nähe der ungarischen Hauptstadt mussten die Piloten des Porsche-Markenpokals bei Außentemperaturen von rund 35 Grad sowohl körperlich als auch geistig sehr fit sein.

Die Rennen
Das erste Sprintrennen des Tages war einmal mehr eine sichere Sache für Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing) im Porsche 911 GT3 Cup, der im vierten Rennen zum vierten Mal triumphierte und mit der vollen Punktzahl von 100 Zählern zum Saisonfinale reisen wird. Von der Pole-Position aus gestartet, hielt er die Konkurrenz von Anfang an mit schnellsten Rundenzeiten auf Distanz. Nach 14 Runden überquerte er die Ziellinie 20 Sekunden vor dem zweitplatzierten Markus Sedlmaier (GER, Kremer Racing). Allerdings musste Sedlmaier zu Beginn des Rennens mit Alex Ellinger (AUT, Autopark Wien) um die Position kämpfen. Ellinger erwischte den besseren Start und verteidigte Position 2, bis er ausrutschte und in die Leitplanke fuhr. Nach Ellingers Missgeschick war Sedlmaier der Sieg in der ProAM-Wertung nicht mehr zu nehmen.
Ähnlich dominant wie Werndl war Frederick Jerich (AUT, Junior Team Central Europe) in der GT4 Clubsport-Wertung – Jerich gewann auch das vierte Sprintrennen in diesem Jahr. Franz Dziwok (POL, FA1 Racing) sicherte sich ebenfalls unangefochten den zweiten Gesamtrang vor Maciej Walenda (ITA, LAVA Racing), der zur Halbzeit des Rennens mit Leo Willert (AUT, Heizer Monkeys Racing Team) kollidierte. Die Rennleitung wertete die Kollision als Rennunfall, auch wenn Willert dadurch sein Rennen vorzeitig beenden musste. In der AM-Klasse feierte der Ungar Zsombor Nagy (MS Racing) einen Heimsieg.
Im zweiten Rennen gelang Alex Ellinger die Wiedergutmachung für seinen Ausfall im ersten Lauf. Der GT3-Pilot war der erste, der in diesem Jahr Freddy Fast (AUT, Keep It Gold Racing) vom Podium verdrängen konnte. Lange Zeit sah es so aus, als würde der schnelle Freddy“ seine Siegesserie fortsetzen. Doch Ellinger blieb ruhig, setzte seine Michelin-Slicks in der Hitzeschlacht perfekt ein und startete in Runde 8 den entscheidenden Angriff. Obwohl Freddy Fast alles aus seinen Reifen herausholte, gelang es Ellinger, mit einer halben Sekunde Vorsprung die Ziellinie zu überqueren. Durch diesen Rückschlag für Fast übernahm Teamkollege Werndl auch die alleinige Führung in der Meisterschaftswertung. Freddy Kremer (GER, Kremer Racing) wurde im zweiten Sprint auf dem Hungaroring Dritter.
Für eine Überraschung sorgte Debütant Charlie Wurz (AUT, Deltabloc GT Racing) im Porsche Cayman GT4 Clubsport. Der mit 15 Jahren jüngste Teilnehmer in der Geschichte der Porsche Sprint Challenge Central Europe konnte sich von Training zu Training steigern und schlug schließlich Titelanwärter Jonas Greif (GER, Junior Team Central Europe) in seinem ersten Sprintrennen. Stolz gratulierte Vater Alex Wurz seinem Junior aus der Ferne zu seinem ersten Sieg im Rennauto. Hinter Wurz wurde Jonas Greif Zweiter vor Franz Dziwok, der nach diesem erfolgreichen Wochenende kaum noch von der Spitze der ProAM-Wertung zu verdrängen sein wird. Die Spitzenposition in der AM-Wertung ging im zweiten Rennen an Tomasz Lach (POL, LAVA Racing) vor Zsombor Nagy und Klaus Bönighausen (GER, baederprofis.de).

100 Meilen von Ungarn
Das Langstreckenrennen war eine Herausforderung für Körper und Geist, die die Piloten mit Hilfe der erfahrenen Crew von Lechner Racing souverän meisterten. Keep It Gold Racing mit Werndl und Fast waren einmal mehr nicht zu schlagen, so dass das deutsch-österreichische Duo seine Führung in der Teamwertung ausbaute. Der zweite Platz ging an Kremer und Sedlmaier von Kremer Racing. In der Klasse GT4 Clubsport gab es erneut ein tolles Finish: Florian Janits (AUT, FA1 Racing) setzte auf die gleiche Strategie wie zuletzt in Polen: In der ersten Rennhälfte konnte er sich vom Rest des Feldes absetzen und übergab mit zehn Sekunden Vorsprung auf das Junior Team Central Europe das Steuer des Cayman 718 GT4 Clubsport an Partner Franz Dziwok. Jonas Greif übernahm sofort die Rolle des Jägers und verringerte den Rückstand Runde für Runde. Doch Dziwok blieb, wie schon im Tor Poznań, cool und verteidigte seine Führungsposition bis ins Ziel. Thomas Edl und Charlie Wurz (beide AUT, Deltabloc GT Racing) sicherten sich den dritten Platz. In der AM-Wertung setzte sich Zsombor Nagy als Solofahrer gegen die erfahrenen Duos Bönighausen/Wanner und Willert/Svepes durch.

Die entscheidenden Rennen der PSCCE 2021 folgen in drei Wochen auf dem Autodrom Most in Tschechien, wie gewohnt mit zwei Sprints und dem 100-Meilen-Langstreckenrennen mit Verfolgungsstart.

Walter Lechner (PSCCE Projektleiter und Technischer Direktor):
„Ein geniales Wochenende, auch wenn die Hitze allen zu schaffen gemacht hat. Wir reden hier von über 35 Grad draußen, über 50 Grad auf dem Asphalt und über 60 Grad im Cockpit – das ist eine finnische Sauna auf vier Rädern! Ich habe das Rennen selbst genossen, aber an diesem Wochenende hätte ich nicht tauschen wollen … Die einsamen Fahrer, die beide Qualifyings und alle Rennen gefahren sind, waren hart am Limit. Am härtesten war Zsombor Nagy, der auch das Langstreckenrennen alleine fuhr und bis zum Schluss die gleichen Rundenzeiten halten konnte – Respekt! Mit Charlie Wurz erlebten wir zudem einen hochtalentierten Nachwuchsfahrer, von dem wir in Zukunft sicher noch viel hören werden. Aber auch alle anderen PSCCE-Fahrer haben im Rennwagen einen tadellosen Job gemacht. Auch die gesamte Lechner Racing Crew war bei diesen Bedingungen gefordert und hat alles gegeben.“

Charlie Wurz (Sprintrennen-Sieger GT4 Clubsport Hungaroring 2021):
„Ein tolles Wochenende! Die Atmosphäre im Fahrerlager ist toll, alle sind freundlich und wollen helfen, damit man sein Bestes geben kann. In der Porsche Sprint Challenge hat man sehr viel Streckenzeit und kann in kurzer Zeit sehr viel Erfahrung sammeln. Natürlich war es mein Ziel, ein Rennen zu gewinnen. Aber ein Auto am Limit zu fahren ist nie einfach – es ist harte Arbeit und man muss gemeinsam mit dem Team Sitzung für Sitzung daran arbeiten.“

Alex Ellinger (Sprintrennen-Sieger GT3 Cup Hungaroring 2021):
„Der erste Lauf war nicht so toll – ein Fahrfehler von mir. Aber mit der Unterstützung von Walter Lechner und dem Team haben wir das Auto in kürzester Zeit wieder auf Kurs gebracht. Im zweiten Lauf habe ich davon profitiert, dass die Reifen von Freddy Fast immer schwächer wurden und ich bin immer näher gekommen und dann an ihm vorbei. Es gab kurzzeitig etwas Widerstand, aber ich konnte den ersten Platz bis zur Ziellinie halten. So soll es sein!“

Porsche Sprint Challenge Zentraleuropa
Weiterer Rennkalender 2021:
3/4 September Autodrom Most (CZE)

Über Porsche Sprint Challenge Central Europe:
Das innovative Format der Porsche Sprint Challenge Central Europe eignet sich perfekt als Einstieg in die faszinierende Motorsport-Welt von Porsche. Als Veranstalter agiert Lechner Racing als offizieller und exklusiver Lizenzpartner der Dr. Ing. h.c. F. Porsche. Die perfekten Sportwagen für den jungen Markenpokal sind der Porsche 911 GT3 Cup und der Porsche 718 Cayman GT4. Jeder ab 16 Jahren kann beim Clubsport-Event dabei sein – vom Rennsport-Rookie bis zum GT-Champion wird allen etwas geboten.
Mehr Informationen auf www.porschesprintchallenge.com

Über Lechner Racing:
Die Geschichte von Lechner Racing reicht bis ins Jahr 1975 zurück. Seitdem feierte Lechner Racing in zahlreichen Rennserien große Erfolge – u.a. im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1. Neben den Aktivitäten im Rennsport hat sich die Agentur von Lechner Racing als internationaler Partner für die Automotive-Industrie positioniert. Bei Konzeption, Organisation und Umsetzung von Events, Präsentationen oder Roadshows profitieren Geschäftspartner, Unternehmen und Privatkunden von der jahrzehntelangen Erfahrung mit Rennveranstaltungen auf allen fünf Kontinenten.
Mehr Informationen auf www.lechnerracing.com