Ehre, wem Ehre gebührt
Bei der fünften und letzten Veranstaltung der Porsche Sprint Challenge Central Europe (PSCCE) 2021 in der Nähe von Prag sind alle Titelentscheidungen gefallen. Mit Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing) hat die Serie ihren ersten GT3-Champion, Frederick Jerich (AUT, Junior Team Central Europe) ist der neue GT4-Champion und beide gewannen mit ihren Teams auch die Langstreckenwertung.
- Werndl ist der erste GT3-Gesamtsieger in der PSCCE
- Jerich gewinnt GT4-Sprinttitel in umstrittenem Duell mit Greif
- Dziwok verliert GT4-Endurance-Titel, ist aber unangefochtener ProAM-Meister
Das Autodrom Most diente an diesem Wochenende als perfekte Bühne für den Showdown im Titelkampf der Porsche Sprint Challenge Central Europe. Sowohl mit dem Porsche 911 GT3 Cup als auch mit dem Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport wurde jeder Zentimeter der 4,2 Kilometer langen Rennstrecke von den Teilnehmern des Lechner Racing Markenpokals genutzt, egal um welche Position es ging.
Die Rennen
Noch vor dem Mittagessen in der Fahrerlager-Hospitality ging es auf die Strecke: Im ersten Sprintrennen des Tages waren alle Augen auf den GT4-Kampf zwischen den bisher ungeschlagenen Teamkollegen Frederick Jerich (AUT) und Jonas Greif (GER, beide Junior Team Central Europe) gerichtet. Sie starteten punktgleich in das Wochenende, doch nur einer würde am Ende des Tages den Meisterschaftspokal in die Höhe stemmen können. Die Entscheidung fiel im ersten direkten Duell zwischen den beiden in diesem Jahr: Jerich sicherte sich am Samstagmorgen die Pole-Position, doch schon beim fliegenden Start wendete sich das Blatt zu Gunsten von Greif, denn auch Franz Dziwok (POL, FA1 Racing) schob sich an Jerich vorbei. Dadurch tat sich zunächst eine Lücke auf, die Jerichs grün-gelbes Auto zusehends wieder schloss. Zehntel um Zehntel verringerte er den Vorsprung von Greif, bis dieser gegen Rennhalbzeit zum ersten Mal ein Überholmanöver versuchte. Jerich versuchte es beim Anbremsen der ersten Schikane und der vorletzten Kurve mehrmals, doch Greif im weißen Cayman behielt die Ruhe, konterte Jerichs erstes Überholmanöver und blieb in Führung. Ein weiterer Überholversuch von Jerich in Kurve 1 endete damit, dass sein Rivale Greif im Kiesbett stecken blieb. Jerich sah die Zielflagge als Erster und wurde zum Nachfolger von Vorjahressieger Edwin Waldhier gekürt, der das Geschehen vom Boxendach aus verfolgte. Eine spätere Zeitstrafe für Frederick Jerich änderte weder am Ergebnis noch an der Meisterschaftswertung. Für den 18-jährigen Grazer, der im familieneigenen Transportunternehmen arbeitet, ist es nach dem Gewinn des österreichischen Kart-Meistertitels 2017 sein bisher größter Erfolg im Rennsport. Ein paar Garagen weiter feierte Tomasz Lach (POL, LAVA Racing) den Gewinn der AM-Meisterschaft.
In der GT3 gewann Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing) ebenfalls seinen fünften Sprint des Jahres, aber es war wohl sein eindrucksvollster Sieg. Er sicherte sich nicht nur den Meistertitel, sondern schlug auch den schnellen Gaststarter Patryk Krupinski (POL, JP Motorsport), der sich nicht nur als Teamchef in der DTM einen Namen gemacht hat, sondern auch einige Rennerfahrung mitbringt: „Ich wollte unbedingt wieder in Most fahren und Lechner Racing ist für mich der beste Ort dafür. Aber der GT3-Porsche ist anspruchsvoll zu fahren, daran musste ich mich erst gewöhnen“, sagte Krupinski. Ein missglückter Überholversuch kostete ihn die Chance auf den Sieg beim PSCCE-Debüt. Die Kategorie ProAM gewann Alex Ellinger (AUT, Autopark Wien) im ersten von zwei Sprintrennen.
Das zweite Sprintrennen war etwas weniger spannend, aber dennoch recht spektakulär, unter anderem dank Freddy Fast (AUT, Keep It Gold Racing). Fast machte es diesmal dem Doppelstarter Krupinski leicht, denn er drehte sich einmal am Ausgang der ersten Schikane. Die anschließende Aufholjagd wurde erneut durch einen Abflug gebremst, der ihn aus den Podiumsplätzen warf. Hinter „Pro“ Krupinski belegte Hungaroring-Sieger Ellinger einen hart erkämpften zweiten Platz vor Robert Sulma (CZE, 911Excellence) und Markus Sedlmaier (GER, Kremer Racing).
In der GT4 schlug die (halbe) Stunde von Franz Dziwok, der zum ersten Mal in dieser Sprint-Saison am Ende des Rennens keinen einzigen Fahrer vor sich hatte. Maciej Walenda (ITA, LAVA Racing) überquerte die Ziellinie auf Platz zwei. Manuel Egginger (GER, PZ Inntal) durfte bei seinem ersten Rennen überhaupt an der Siegerehrung teilnehmen und erhielt verdientermaßen Silber für den dritten Platz und den Sieg in der Klasse AM.
100 Meilen durch die Tschechische Republik
Im Langstreckenrennen am späten Samstagnachmittag wollte Patryk Krupinski noch einmal richtig Gas geben: Als Einzelstarter setzte er sich in den ersten Rennrunden in einem Tür-an-Tür-Duell mit Max Werndl im „Keep It Gold“-Auto durch und behielt die Führung bis zur Zielflagge. Werndls Teamkollege Freddy Fast wurde Zweiter, damit war der Meistertitel für das Duo in trockenen Tüchern und die Freude im Team überschwänglich. Den dritten Platz belegten Markus Sedlmaier und Freddy Kremer (GER, Kremer Racing) im letzten „Endurance“ der Saison.
Sein eigener Fanclub begleitete den Dresdner Jonas Greif durch den Renntag und 13 Minuten vor Ende des 100-Meilen-Rennens brach unter ihnen der Jubel aus. Greif überholte den Führenden der GT4-Klasse Franz Dziwok (FA1 Racing), der in dieser Saison schon mehrfach alles gegeben hatte, um die Führung seines Startfahrers zu verteidigen – in Most war es der Deutsche Lennart Marioneck. Diesmal aber setzten sich Greif und Jerich durch und behielten schließlich die Oberhand, so dass das Duo vom Junior Team Central Europe den Tag doch noch mit einem gemeinsamen Erfolg beenden konnte. Dziwok sicherte sich mit Platz zwei den alleinigen Endurance-Titel in der ProAM. Lach und Walenda (LAVA Racing) holten sich den AM-Titel vor Klaus Bönighausen (GER, baederprofis.de).
Walter Lechner (Projektleiter und Technischer Direktor PSCCE):
„Die Porsche Sprint Challenge Central Europe hat auch in der Saison 2021 wieder Motorsport vom Feinsten gezeigt, Rennen für Rennen – mit der nötigen Professionalität, aber auch einer großen Portion Spaß. Glückwunsch an die Sieger, Respekt an die Besiegten! Gemeinsam mit Porsche Motorsport und den regionalen Importeuren bieten wir unseren Kunden ein einzigartiges Umfeld in der Welt des Motorsports. Ein großes Dankeschön an meine Crew, alle Partner und Freunde der Porsche Sprint Challenge Central Europe. Im nächsten Jahr geht es mit neuen Herausforderungen in der Sprint Challenge weiter – mit dem neuen Porsche 992 GT3 Cup Fahrzeug und vielleicht auch mit der einen oder anderen neuen Veranstaltung.“
Max Werndl (Meister GT3 Gesamt PSCCE 2021):
„Die Saison war für uns ein Wechselbad der Gefühle, auch wenn die Ergebnisse immer top waren. Schließlich haben wir immer mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Es ist mein erster Meistertitel überhaupt und dann auch noch der erste GT3-Meister in der PSCCE zu sein, ist natürlich Wahnsinn. Zum Glück habe ich in Freddy Fast einen guten Partner gefunden, mit dem ich nicht nur fahren, sondern auch feiern kann
Frederick Jerich (Meister GT4 Gesamt PSCCE 2021):
„Der Titel bedeutet mir sehr viel, ich bin mir sicher, dass er mir in meiner weiteren Karriere helfen wird. Ich bin zufrieden mit dem Endergebnis, auch wenn es blöd war, ausgerechnet mit meinem Teamkollegen Jonas Greif zusammenzustoßen – aber das gehört zum Rennsport. Ich hatte mich in den Runden zuvor schon ein paar Mal zurückfallen lassen, aber irgendwann habe ich gesagt: ‚Jetzt gebe ich Gas‘.“
Franz Dziwok (Meister GT4-ProAM PSCCE 2021):
„Ich konnte mich in diesem Jahr dank der Hilfe der Instruktoren enorm verbessern und das Auto immer besser verstehen – dafür möchte ich mich beim gesamten Lechner Racing Team bedanken. Der emotionalste Sieg in dieser Saison war sicherlich bei meinem Heimrennen in Polen, der körperlich anstrengendste waren die Rennen auf dem Hungaroring in der Hitze. Für das nächste Jahr plane ich, wieder in der Porsche Sprint Challenge Central Europe zu starten, aber vorher muss ich noch meine Zulassung auf der Nürburgring Nordschleife bekommen.“
Tomasz Lach (Meister GT4-AM PSCCE 2021):
„Wir haben uns im vergangenen Jahr viele Serien angeschaut und uns dann für die Porsche Sprint Challenge Central Europe entschieden. Alles ist perfekt vorbereitet und organisiert – hier muss ich mich um nichts kümmern und kann mich ausschließlich auf das Fahren konzentrieren. Da wir uns den Porsche Cayman 718 GT4 Clubsport teilen können, sparen wir auch noch Geld. Mit Hilfe der Instrukteure habe ich mich stark verbessert, allein hier in Most um vier Sekunden.“
Alle PSCCE-Champions im Jahr 2021 im Überblick:
GT3 Cup
Overall und Pro: Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing)
ProAM: Freddy Fast (AUT, Keep It Gold Racing)
Langstrecke: Max Werndl/Freddy Fast (GER/AUT, Keep It Gold Racing)
GT4 Clubsport
Gesamt und Pro: Frederick Jerich (AUT, Junior Team Central Europe)
ProAM: Franz Dziwok (POL, FA1 Racing)
AM: Tomasz Lach (POL, LAVA Racing)
Langstrecke: Jonas Greif/Frederick Jerich (GER/AUT, Junior Team Central Europe)
Mannschaftswertung: Keep It Gold Racing
Über Porsche Sprint Challenge Central Europe:
Das innovative Format der Porsche Sprint Challenge Central Europe eignet sich perfekt als Einstieg in die faszinierende Motorsport-Welt von Porsche. Als Veranstalter agiert Lechner Racing als offizieller und exklusiver Lizenzpartner der Dr. Ing. h.c. F. Porsche. Die perfekten Sportwagen für den jungen Markenpokal sind der Porsche 911 GT3 Cup und der Porsche 718 Cayman GT4. Jeder ab 16 Jahren kann beim Clubsport-Event dabei sein – vom Rennsport-Rookie bis zum GT-Champion wird allen etwas geboten.
Mehr Informationen auf www.porschesprintchallenge.com
Über Lechner Racing:
Die Geschichte von Lechner Racing reicht bis ins Jahr 1975 zurück. Seitdem feierte Lechner Racing in zahlreichen Rennserien große Erfolge – u.a. im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1. Neben den Aktivitäten im Rennsport hat sich die Agentur von Lechner Racing als internationaler Partner für die Automotive-Industrie positioniert. Bei Konzeption, Organisation und Umsetzung von Events, Präsentationen oder Roadshows profitieren Geschäftspartner, Unternehmen und Privatkunden von der jahrzehntelangen Erfahrung mit Rennveranstaltungen auf allen fünf Kontinenten.
Mehr Informationen auf www.lechnerracing.com